Rettungsdienst und Baustellenampeln
Baumaßnahmen, bei denen durch die Sperrung von Fahrspuren Engstellen entstehen, können dazu führen, dass Menschenleben gefährdet wird. Nämlich dann, wenn die Baustelle in einer wichtigen Verbindung zwischen Rettungswache und Wohngebieten liegt.
Die Lösung dieses Problems ist die Signalisierung dieser Engstellen durch Baustellenampeln (in der Fachsprache - provisorische Lichtsignalanlagen) die mit Vorrangschaltungen für Feuerwehr und Rettungsdienst ausgestattet werden.
Im Falle einer Alarmfahrt meldet sich das Einsatzfahrzeug per Funk an der Lichtsignalanlage an. Anschließend werden die für eine gefahrlose freie Fahrt notwendigen Signalschaltungen vorgenommen bis der Rettungsdienst den kritischen Engpass passiert hat. Anschließend wird wieder in den Normalbetrieb umgeschaltet.
Feuerwehrbevorrechtigung an provisorischen und stationären LSA
Rettungsdienst an Baustellenampeln - Projektbeschreibung Dorsten:
Während der Baumaßnahmen zur Sanierung der Straßen-Brücke Nr. 420 über den Wesel-Datteln-Kanal im Zuge der B224 in Dorsten musste für den von Norden nach Süden fließenden Verkehr eine Fahrspur abgesperrt werden.
Durch die entstehende Engstelle während der Brückensanierung könnte es bei Rettungs- und Einsatzfahrten der Feuerwehr ohne zusätzliche Maßnahmen zu Verzögerungen kommen, die möglicherweise auch Menschenleben gefährden. Dementsprechend wurden folgende Lösungen vom Ingenieurbüro Geiger & Hamburgier konzipiert:
An der B224 / Zufahrt Crawleystraße - Borkener Str. wurde eine provisorische Lichtsignalanlage (Baustellenampeln bzw. LSA) mit Beeinflussungsmaßnahmen für den Rettungsdienst vorgesehen.
Einsatzfahrzeuge, die von der Feuerwehrwache im Norden von Dorsten aus in Richtung Süden fahren müssen, werden an der LSA B224 / Halterner Straße auf einer eigens dafür abgetrennten Spur auf der östlichen Fahrbahn der B224 bis hinter die Engstelle geführt. Zwischen dem Provisorium und dem Knotenpunkt Ostwall / Westwall (Lippetor) werden diese Fahrzeuge wieder auf die westliche Fahrbahn geleitet. Um die Fahrt möglichst störungsfrei durchführen zu können, wurde für die provisorische LSA zusätzlich eine Pförtnersignalsteuerung vorgesehen, um den Stauraum zwischen der Crawleystraße und dem Knotenpunkt am Lippetor (Mercaden Einkaufszentrum) in Richtung Süden möglichst frei zu halten.
Das Provisorium - die Baustellenampel - musste mit den Nachbaranlagen auf der B224 koordiniert betrieben werden.
Um auch den Abfluss der Feuerwehr über den Verkehrsknoten Ostwall/ Westwall hinaus zu gewähren, mussten in den dortigen Signal-programmen ebenfalls Beeinflussungsmaßnahmen für die Signale in Richtung Süden und Westen vorgesehen werden. Bei einer angemeldeten Rettungsfahrt sollen die entsprechenden Signale so lange Grün zeigen, bis die Rettungsfahrzeuge die entsprechenden Signalquerschnitte überfahren haben.
Unsere Leistungen:
- Erarbeitung des Lösungs- und Steuerungskonzeptes für die Priorisierung der Feuerwehr an einer Engstelle
- Ausarbeitung provisorische LSA / Baustellenampel auf der B224
- Planung von Vorrangschaltung für die Feuerwehr Dorsten an der stationären LSA Lippetor
- Erstellung des Leistungsverzeichnisses
- Abnahmen vor der Inbetriebnahme
Auftraggeber:
Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg Meiderich
Kontakt: Herr Franz
Technische Daten:
- provisorische LSA mit Vorrangschaltungen und Pförtnersteuerung
- LSA Ostwall / Westwall: Vorrangschaltung Feuerwehr
Projektzeitraum:
Planung: 2019
Ausführung: 2020-2021